Home
=> Kontakt
=> Gästebuch
=> Rechtsextremismus bekämpfen!
=> Zeitungsartikel
=> Vorstand
Was ist....
Zeitungsartikel

Nazis ziehen durch leere Straßen

Prominente Führer dabei

Redner kündigen weitere Veranstaltungen in Celle an

CELLE (kn). 166 Nazis sind am Samstagmittag vom Bahnhofsplatz durch die Neustadt zum Lauensteinplatz gezogen. Etliche prominente Vertreter der rechten Szene waren dazu nach Gelle gereist.

Organisiert wurde die Demo von Christian Worch aus Hamburg. In seinem Gefolge waren etliche Neonazis, die auf dem Lauensteinplatz Reden hielten. So etwa Adolf Dammann, stellvertretender Landesvorsitzender der NPD in Niedersachsen. Auch Dieter Riefling, früher Schatzmeister der inzwischen verbotenen Freiheitlichen Arbeiterpartei (FAP) und mehrfach vorbestraft, war in Celle mit dabei.

Auch Hans-Gerd Wiechmann aus Lüneburg, der früher bei den Republikanern aktiv war und inzwischen das Sozialpatriotische Bündnis Lüneburg gründete, sprach auf dem Lauensteinplatz zu seinen Gesinnungsgenossen. Anhänger aus der Celler Szene waren hingegen nur wenig bei der Demo vertreten. So fehlte Klaus Hellmund, der als Anführer der Celler Kameradschaft 73 gilt. Lediglich sein Stellvertreter Dennis Bührig war bei der Demo dabei und sprach bei der Kundgebung auf dem Lauensteinplatz. Mehrere Redner kündigten an, weitere Demonstrationen in Celle anzumelden. Celle solle zu einer Hochburg der rechten Szene werden.

Der rechte Demonstrationszug war zuvor durch die fast menschenleeren Straßen der Neustadt und der Heese gezogen. Nur wenige Menschen standen an den Fenstern und sahen sich den Marsch vor ihren Haustüren an.

Neonazis in Celle
Prominente Vertreter der Nazi-Szene waren zu der Demo nach Celle gereist: Adolf Dammann, Hans-Gerd Wiechmann und Demo-Organisator Christian Worch. Auch der Celler Dennis Bührig waren auch von der Patie. Sie verfolgeten die ganze Demomit und waren auch redner
   
Kameradschaft 73 wieder aktiv
Nazis wollen Demo durchsetzen

Aktivitäten Celler Rechtsextremisten haben in vergangenen Monaten zugenommen


Angemeldete Demonstrationen, so genannte Info-Stände, Skinhead-Konzerte und vor ein paar Wochen der traurige Höhepunkt, als etwa 20 Rechtsextreme in der Innenstadt Jagd auf zwei Celler Kurden machen - die Neonazi-Szene in Gelle ist so aktiv geworden wie in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr. Morgen soll erneut ein Aufmarsch von Rechtsextremen in der Residenzstadt stattfinden. Die CZ beleuchtet die Hintergründe der Neonazi-Szene in Celle.

Von Günther Jehle

CELLE. Entwickelt sich Celle zur Neonazi-Hochburg? Im diesem Jahr haben die Rechtsextremen ihre Aktivitäten in der Residenzstadt verstärkt. Die Szene vor Ort wird beherrscht durch die Kameradschaft 73 und die ist eng verbunden mit einem Namen: Klaus Hellmund.

12 bis 15 Neonazis als harter Kern

Klaus Hellmund
Klaus Hellmund
Daniel Gräf
Daniel Gräf

Hellmund ist seit Jahren als Rechtsextremist aktiv, kommt aus der Skinhead-Szene, die Anfang der 90er-Jahre in Celle für einige Schlagzeilen gesorgt hatte - damals wurde das als Gewalt unter Jugendlichen abgetan. Richtig organisiert ist Hellmund dann seit dem Jahr 2000 mit der Kameradschaft 73 ins Licht der Öffentlichkeit getreten.
Der Name leitet sich von den Ziffern eines ehemaligen Hitlerjugend-Banns während der Nizizeit ab. Zum harten Kern gehören etwa 12 bis 15 zum Teil gewaltbereite Rechtsextreme. Einige der Mitglieder hatten enge Kontakte zum Heide-Heim von Jürgen Rieger in Hetendorf. Schnell war der gemeinsame Feind ausgemacht. Die Neonazis wollten „das abkupfern, was der Celler Antifa zwei Jahre zuvor mit der Schließung von Hetendorf gelungen war und das Bunte Haus schließen", so ein Insider. Die „Bürgerinitiative zur Schließung des Bunten Hauses" trat auf den Plan.
In den ersten Jahren ist die „Bürgerinitiative" sehr aktiv. Dann erlahmen die Aktionen zusehends. Innere Streitigkeiten treten auf den Plan. Die Kameradschaft 73 schwächt sich selbst. Hellmund gerät mit dem Gesetz in Konflikt. Zuerst kommt er mit einer Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe davon. 2004 muss er eine Haftstrafe antreten. Im April 2003 war er bei einem Skinhead-Konzert mit einer Holzlatte auf Polizisten losgegangen. Von Juli 2004 bis Dezember 2005 muss er dafür iiis Gefängnis. Hellmunds Stellvertreter Dennis Bührig kann die Lücke nicht stopfen. Es wird ruhiger um die Celler Neonazis.

Demo-Schlappen werden langsam peinlich

In die Lücke versucht Daniel Gräf zu stoßen. 2004 zieht er nach Celle. Gräf gibt den Intellektuellen, ist gelernter Buchhändler und versucht in Celle eine Gruppe des Kampfbunds Deutscher Sozialisten aufzubauen. Er gründet die „Bürgerinitiative für Zivilcourage", hat gute Kontakte zu Neonazis nach Nordrhein-Westfalen und vor allem zum bekannten Hamburger Rechtsextremisten Christian Worch, der für den 28. Januar dieses Jahres einen Aufmarsch anmeldet. Doch Worchs Schützling kann sich in Celle nicht durchsetzen.
Zwei Monate vor dem angepeilten Termin für die Demonstration, die letztlich wegen eines Verfahrensfehlers von Worch nicht stattfindet, wird Hellmund aus dem Gefängnis entlassen. Seine alte Gefolgschaft hält ihm Treue. Gräf zerstreitet mit den „Kameraden", verlässt Celle.
Hellmund aktiviert seine alten Internetseiten, macht wieder gegen das Bunte Haus mobil, Info-Stände werden organisiert, im Verlaufe des Jahres wird die Stadt Celle mit drei weiteren Demonstrationsanmeldungen überzogen.
Beobachter der Szene sind sich nicht schlüssig, was die verstärkten Neonazi-Aktivitäten zu bedeuten haben. Hellmund gilt „nur" als lokale Größe, der zwar mit seiner Kameradschaft 73 über gute Kontakte verfügt, aber überregional keine Bedeutung hat. Der niedersächsische Verfassungsschutz sieht Celle nicht als „Schwerpunktregion des Rechtsextremismus". Demonstrationen werden dort organisiert, wo sich ein Kern Rechtsextremer etabliert hat - und das ist in Celle mit der Kameradschaft 73 der Fall. Die vielen Anmeldungen resultieren eher aus dem eigenen Unvermögen der Neonazis. Dreimal wollten sie in Celle aufmarschieren, dreimal sind sie gescheitert, wegen Verboten oder eigenen Rückziehern. „Langsam wird es für die Rechten peinlich. Sie wollen jetzt einfach diese Demo haben", so ein Experte.

Celler Neonazis in Lüneburg
Der harte Kern der Celler Rechtsextremisten im Umfeld der „Kameradschaft 73" beteiligt sich immer wieder an Aufmärschen vor allem im norddeutschen Raum und in Ostdeutschland. Hier bei der Demonstration in Lüneburg am 28. Januar dieses Jahres

Christian Worch
Christian Worch
Adolf Dammann
Adolf Dammann
Hans-Gerd Wiechmann
Hans-Gerd Wiechmann
Jürgen Rieger
Jürgen Rieger

Celler Szene mit guten Kontakten zu Neonazi-Größen
Zusammenarbeit von NPD und Kameradschaften / Häufige Demonstrationen sollen Widerstand ermüden

CELLE (gu). Die Neonazi-Szene wächst zusammen. Die oft zerstrittenen und in viele Splittergruppen zerfallenen Anhänger der rechten Szene drängen in die NPD. Bestärkt durch das misslungene Verbot der Partei und beflügelt durch die jüngsten Wahlerfolge bekommt die NPD Zulauf. Selbst Jütgen Rieger, der lange Zeit die Parteien gescheut hat, ist beigetreten. Berührungsängste werden immer kleiner - auch zwischen den so genannten Freien Kameradschaften und den Parteien - auch dafür ist Celle ein Beispiel.
Das Konzept der Freien Kameradschaften entwickelte sich Anfang der 90er-Jahre im Zuge der Parteiverbote, als viele kleine rechtsextremistische Gruppierungen aufgelöst wurden. An ihre Stelle traten Zusammenschlüsse Freier Nationalisten, die sich etwa in losen Kameradschaften organisierten - wie die Kameradschaft 73 in Celle.

Bei einer Kameradschaft ist die Hemmschwelle geringer, als gleich in eine Partei einzutreten. Man besucht Skinhead-Konzerte, wo man Kontakte knüpft und aufrecht erhält. Teilweise gibt es sogar Hausaufgabenhilfe, einige versuchen in Schützenvereine zu gehen, um legal Waffenscheine zu erwerben. In Celle hat die Kameradschaft 73 sogar am Wasa-Lauf teilgenommen.

Die Kontakte der Celler zum Hamburger Rechtsextremisten Christian Worch sind gut ausgeprägt, Worch hat großen Einfluss auf die Kameradschaften. Zweimal trat er in diesem Jahr als Anmelder einer Demonstration in Celle in Erscheinung. Worch setzt auf Zermürbung. Mit häufigen Demonstrationen will er die Gegendemonstranten ermüden, bis der Widerstand erlischt, auch im bürgerlichen Lager - Rechtsextreme werden zum normalen Erscheinungsbild - das setzt die Hemmschwelle herab, sich zur Szene zu bekennen. Beispiel Leipzig: Hier hat Worch bis 2014 für den 1. Mai und den 3. Oktober Demonstrationen am Völkerschlachtdenkmal angemeldet.
Die NPD baut zusehends auf die Freien Kameradschaften. Die Celler Neonazis helfen bei Demonstrationen in anderen Städten als Ordner aus. NPD-Größen wie Adolf Dammann, stellvertretender Landesvorsitzender der NPD und das Lüneburger NPD-Mitglied Hans-Gerd Wiechmann, dem gute Kontakte zu Wilhelm Claus Köhler, der für das Sozialpatriotische Bündnis im Celler Kreistag sitzt, nachgesagt werden, haben in diesem Jahr Demonstrationen in Celle angemeldet.


Gute Verbindungen gibt es auch in die Skinhead- und Konzertszene. Tragende Figur der so genannten Blood & Honour-Bewegung ist Andreas Nickel aus Salzwedel. Bereits 2004 organisierte er ein Konzert in Bröckel, im September wurde eine Veranstaltung von ihm in Gelle aufgelöst. Innerhalb der Kameradschaften arbeiten die Celler Neonazis eng mit den „Snevern Jungs" zusammen. Hierüber besteht wohl auch eine Verbindung zu Jürgen Rieger, der bis 1998 das rechtsradikale Schulungszentrum Heide-Heim in Hetendorf betrieben hat, jetzt auf dem Heisenhof in Dörverden seine Aktivitäten ausübt. Um Rieger herum werden die Kameradschaften radikalisiert und die „Snevern Jungs" sollen auf dem Heisenhof ein- und ausgehen. In Gelle gehören die „Snevern Jungs" zu den Besuchern der „Bayrischen Botschaft", 'das Lokal, das sich in diesem Jahr zum Treffpunkt für Neonazis entwickelt hat und von dem aus vor vier Wochen Rechtsradikale Jagd auf zwei Kurden machten.


Rechtsextremistische Vorfälle in Celle (2006)
Die Neonazis in Celle haben ihre Aktivitäten verstärkt.
Hier ein Rückblick auf das vergangene Jahr

  • 9. Dezember: Der Hamburger Rechtsextremist Christian Worch meldet für den morgigen Tag eine Demonstration in Celle an.
  • 19. November: Am Volkstrauertag versuchen 45 Personen der rechten Szene an einer offiziellen Gedenkfeier auf dem Soldatenfriedhof in Lohheide teilzunehmen und die NPD-Fahne dabei zu entrollen. Die Polizei untersagt die Aktion.
  • 11. November: Ausgehend von der Gaststätte „Bayrische Botschaft“ in der Bergstraße machen etwa 20 Neonazis Jagd auf zwei Celler Kurden, belagern ein Lokal, in das sich die Opfer flüchten. Die Bundespolizei greift den Celler Kollegen unter die Arme. Vier Celler Rechtsextreme werden in Gewahrsam genommen.
  • 28. Oktober: Das Lüneburger NPD-Mitglied Hans-Gerd Wiechmann meldet für diesen Tag eine Demonstration an. Die Stadt verbietet den Aufmarsch erfolgreich.
  • 16. September: Zwei Hundertschaften der Polizei verhindern ein Skinhead-Konzert im Vereinsheim der Neu-stadt-Altenhäusener Schützen. Die Skinheads treffen sich daraufhin in der „Bayrischen Botschaft". Die Polizei löst die Versammlung auf.
  • 7. Juli: Etwa 70 Rechtsextremisten aus ganz Norddeutschland treffen sich in der „Bayrischen Botschaft". Die Celler „Kameradschaft 73" soll zu der Veranstaltung eingeladen haben.
  • 1. Juli: Die Polizei verhindert Ausschreitungen bei einem Info-Stand der rechtsextrem orientierter „Bürgerinitiative zur Schließung des Bunten Hauses" in Klein Hehlen, als ein Rechtsextremist sich auf einen Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum stürzen will.
  • 24. Juni: Die „Bürgerinitiative zur Schließung des Bunten Hauses", betreibt einen Info-Stand in Vorwerk. Über 100 Polizisten zeigen im Stadtgebiet Präsenz. 8. April: Der stellvertretende NPD-Landesvorsitzende Adolf Dammann aus Buxtehude meldet eine Demonstration an, zieht aber kurzfristig zurück. Das Datum gilt als zynische Provokation. Am 8. April 1945 bombardierten Alliierte Luftstreitkräfte den Celler Bahnhof. Dabei wurde ein Häftlingstransport zum Konzentrationslager Bergen-Belsen getroffen. Im Anschluss machten Celler Bürger Jagd auf die Flüchtenden. Nur wenige der etwa 4000 Gefangenen überlebten den Tag.
  • 4. Februar: Etwa 50 Rechtsextreme demonstrieren bei einer kurzfristig genehmigten Versammlung auf dem Lauensteinplatz für die Schließung des Bunten Hauses. Ein Aufgebot von etwa 200 Polizisten begleitet den Aufmarsch.
  • 28. Januar: Worch meldet eine Demonstration für einen Tag nach dem weltweiten Holocaust-Gedenktag an. Die Stadt verbietet den Aufmarsch, Worch, der große Stücke auf seine juristischen Fähigkeiten hält, versäumt, Klage gegen das Verbot einzureichen - der Aufmarsch bleibt untersagt.
  • 21. Januar: Celler Neonazis stören in der Innenstadt einen Info-Stand des Forums gegen Gewalt und Rechtsextremismus, an dem Unterschriften gesammelt werden. Celler, die eine Resolution gegen Rechtsradikalismus unterschreiben wollen, werden bedroht. Die Polizei erteilt Platzverweise und nimmt die Personalien der Neonazis auf.



Du hast Fragen zum Tema Nazis?
Auf dieser Seite kann dir geweiss geholfen werden.
Wir wünschen dir viel Erfolg!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden